Ein Traum wurde wahr, als ich meinen Bruder Hans (links, Keyboards) und meine beiden Söhne Johannes (2. von links, Bass und Gesang) und Florian (Schlagzeug und Perkussion) dafür gewinnen konnte, mit mir fünf Songs im Studio einzuspielen. Wir nannten das Projekt „Herrensalon“.
Im Februar 2009 hielt ich stolz und glücklich die Master-CD in der Hand.
Texte
Lass uns
Lass uns nutzlos diskutieren
Lass uns endlos Zeit verlieren
Lass uns die Bretter vor den Köpfen
Lass uns aus dem Leeren schöpfen
Lass uns auf falsche Pferde setzen
Lass uns die Heiligkeit verletzen
Lass uns uns von der Macht befreien
Und, bitte, lass uns zusammen sein
Lass uns den Bach runtergehn
Lass uns im warmen Regen stehn
Lass uns den Schwarzen Peter ziehen
Lass uns vor uns selber fliehen
Lass uns in Schuld die Hände waschen
Lass uns von bitterer Neige naschen
Lass uns glauben an den Schein
Und, bitte, lass uns zusammen sein
Lass uns das Glücksgefühl ertragen
Lass uns als Antwort Fragen fragen
Lass uns in die Gesichter lügen
Lass uns auf dunkle Lichter fliegen
Lass uns aufeinander pfeifen
Lass uns voll daneben greifen
Lass uns die Ehrlichkeit verzeihen
Und, bitte, lass uns zusammen sein
Unterschiede
Du bist eine Frau
Und ich bin ein Mann
Du kannst alles
Was ich nicht kann
Deine Haare sind kurz
Und meine fallen in Strippen
Du isst am liebsten Vollkorn
Und ich knabbere gern Schrippen
Du bist evangelisch
Und ich bin katholisch
Du trinkst am liebsten Wasser
Und ich mag’s alkoholisch
Ich bin so unentschlossen
Und Du bist radikal
Du denkst so umfassend
Und ich bin eindimensional
Du bist der Mond
Und ich bin der Wolf
Ich spiele gern Fußball
Und Du magst mehr Golf
Du guckst in die Sterne
Und ich sehe gerne fern
Du magst mich ein bisschen
Und ich hab Dich so gern
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Unterschiede
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Und die großen Unterschiede
Du warst in der Schiene
Und ich lief im Trott
Du liebst Don Juan
Doch ich bin Don Quijote
Du kommst aus dem Westen
Und ich bin ein Ossi
Du hattest Nutella
Und ich aß Nudossi
Du hast Plastisches Vermögen
Und ich bin eher platt
Du magst die rauen Steine
Und ich mag’s eher glatt
Du liebst die Berge
Ich träume vom Meer
Du kannst mich leiden
Und ich mag dich so sehr
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Unterschiede
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Und die großen Unterschiede
Du siehst gut weit
Und ich sehe gut kurz
Was Dich ganz verrückt macht
Ist mir völlig schnurz
Du reist gern um die Welt
Und ich bleibe gern zu Hause
Du ackerst wie ein Tier
Und ich mach am liebsten Pause
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Unterschiede
Das macht uns Spaß
Und wir werden nicht müde
Wir lieben unsere kleinen
Und die großen Unterschiede
Halt
Ständig in den Ohren
Dauernd auf der Zunge
Man scheint damit geboren
Ob Mädchen oder Junge
Es ist das liebste Wort
Das mir da entgegenschallt
Und wäre es mal fort
Dann fehlte es mir halt
Gib mir ein Ha, ein Ah, ein El und ein Te
Dann liegst du voll im Trend
Halt von nichts 'ne Ahnung und keine Idee
Klingst du doch kompetent
Es ist halt nicht so leicht
Bestimmte Dinge zu erklären
Wenn der Wortschatz halt nicht reicht
Muß man Worte halt entbehren
Das klingt halt nicht so schön
Doch merkt man trotzdem bald
Man ist halt zu versteh‘n
Dank des netten Wortes halt
Gib mir ein Ha, ein Ah, ein El und ein Te
Dann liegst du voll im Trend
Halt von nichts 'ne Ahnung und keine Idee
Klingst du doch kompetent
Man kann da halt nichts machen
Das muß man halt ertragen
Es gibt da halt so Sachen
Da hilft halt auch kein Klagen
Weißt du halt mal nicht weiter
Lege halt die Stirn in Falten
Das wirkt halt gleich gescheiter
Dann mußt du halt mal halten
Gib mir ein Ha, ein Ah, ein El und ein Te
Dann liegst du voll im Trend
Halt von nichts 'ne Ahnung und keine Idee
Klingst du doch kompetent
Wer weiß, welch großer Geist
Dieses Wörtchen einst ersann
Heute nutzt man es ganz dreist
So häufig man halt kann
Gib mir ein Ha, ein A, ein El und ein Te
Und schwadroniere vor dich hin
So klingt auch der größte Schnee
Als hätte er einen tieferen Sinn
Ein Ha, ein Ah, ein El und ein Te
Das ist es
Du willst nicht verführen
Ich will nicht erobern
Wir sprengen unsere Rollen
Du bist du für mich
Ich bin ich für dich
Das ist es, was wir wollen
Du willst nicht berechnen
Ich will nicht taktieren
Wir schöpfen aus dem Vollen
So gibst du mir
Und ich gebe dir
Das ist es, was wir wollen
Ist das nun Liebe oder was?
Wir setzen uns Grenzen
Die wir gern überschreiten
Wir haben ein Herz zu verzollen
Du zeigst dich mir
Ich öffne mich dir
Das ist es, was wir wollen
Vergiss doch das Gestern
Ich streiche das Morgen
Heute und jetzt wird geliebt
Kein Druck, keine Zwänge
Und keine Erwartung
Mal sehen, was sich ergibt
Nicht mehr zurück
Lang keine Ordnung angerichtet
Keine Zeitung mehr gesichtet
In der Küche tropft der Hahn
Im Kühlschrank gähnt die große Leere
Etwas kommt ständig in die Quere
Und zum Teufel geht mein Plan
Es ist so viel passiert
Die Zeit rinnt durch die Finger
Du hast mich ausgeführt
Und jetzt will ich nicht mehr zurück in meinen Zwinger
Spinnen weben an der Decke
Leere Flaschen in der Ecke
Dicker Staub auf dem Regal
Das Bett schon ewig nicht gemacht
Den ganzen Müll nicht weggebracht
Langsam ist mir das egal
Es ist so viel passiert
Die Zeit rinnt durch die Finger
Du hast mich ausgeführt
Und jetzt will ich nicht mehr zurück in meinen Zwinger
Du zeigtest mir die bunten Träume
Öffnetes fest verschlossene Räume
Schöne, neue Welt
Hast dich in mein Herz tätowiert
Mit Lust und Liebe eingrawiert
Dort, wo es ewig hält