Texte

endlich beschränkt

Traumfrau
Was sich lohnt
Der Oppositionelle
Ich häng an dir
Damit ist jetzt Schluss!
Spitzel-Lied
Ungenutzte Sinne
Märchenzeit
Bleibt wo ihr seid!
Schwarz-Rot-Geld
Werbung
Altes Wrack

Traumfrau

Ich konnte plötzlich jeden Gipfel erklimmen
Und im Freibad Rückenschwimmen
Ich, der notorische Lügner und Dieb
War mal ein richtig netter, ehrlicher Typ
Ich machte Witze, sprühte vor Charme
Und hatte hundert rote Rosen im Arm
Keine Spur von Schüchternheit und Schwächeln
Im Gesicht das breite Siegerlächeln

Ich such die Frau aus meinem Traum
Da hatte ich immer alles richtig gemacht
Ich such die Frau aus meinem Traum
Von heut nacht

Ich hab wie Carredominotti gesungen
(Amor, Amor, Amor)
Und all die andern Jungs zu Boden gerungen
Ich habe jeden Elfmeter versenkt
Und nicht einen einzigen Matchball verschenkt
Ich hab für sie 'nen Sechser im Lotto getippt
Die California Dream Men an die Wand gestrippt

Schöner als der Jackson moongedänzt
Und sogar schon mal 'ne Probe geschwänzt

Ich such die Frau aus meinem Traum
Da hatte ich immer alles richtig gemacht
Ich such die Frau aus meinem Traum

Frag was Du willst, aber frag mich nicht
Nach einem Namen, einem Gesicht
Ich kann Dir keine Maße nennen
Frag was Du willst, aber frag mich nicht
Nach einem Namen, einem Gesicht
Ich weiß, mein Herz wird sie erkennen

Hab keine Ahnung, ob es sie wirklich gibt
Und ob sie mich auch wenn ich wach bin liebt
Ich merke nur, wie meine Kräfte schwinden
Deshalb muß ich sie schnellstens finden

 

Was sich lohnt

Jeder Deal, den mein Boss ausheckt
Läuft auf denselben Trick hinaus
Jeden Pfennig, den er reinsteckt
Holt er als Markstück wieder raus
Alles andere lohnt sich nicht
Alles andere lohnt sich nicht
Du, ich glaub, der macht Karriere
Du, der will ganz hoch hinaus
Will in den Kreis der Millionäre
Du, der kommt noch ganz groß raus

Ja, ich krieche, schleime, kratze
Ich weiß genau, worauf er steht
Später zieh ich eine Fratze
Wenn er mal den Rücken dreht
Alles andere lohnt sich nicht
Alles andere lohnt sich nicht
Du, ich glaub, ich mach Karriere
Du, ich will ganz hoch hinaus
Will in den Kreis der Millionäre
Du, ich komm noch ganz groß raus

Meine Freundin war im "Penthouse"
Nackt vom Kopf bis zu den Zehen
Jetzt zieht sie sich nur noch für Geld aus
Hat manchmal glänzende Ideen
Für alles andere lohnt sich's nicht
Für alles andere lohnt sich's nicht
Du, ich glaub, ich mach Karriere
Du, die will ganz hoch hinaus
Will in den Kreis der Millionäre
Du, ich komm noch ganz groß raus

 

Der Oppositionelle

Als er in die Schule kam, wurde er Pionier
Und nur die Oma machte Gezeter
War Wandzeitungsredakteur und trug lustlos sein Tuch
Und Vati sagte: "Is' gut für später"
Da machten alle mit, bis auf 'n paar
Doch wozu das gut war, war ihm nicht klar

Aktiv im Timurtrupp und beim Altstoffsammeln
War er meist eifrig mit dabei
Er zog das Blauhemd an und machte Abitur
Wurde Kampfreservist der Partei
Hatte mit denen zwar gar nichts am Hut
Doch für die Uni war das ganz gut

Das Studium brachte er rum, nannte sich jetzt Dipl.-Ing.
Vati war stolz auf seinen Sohn
Der wollte nie Genosse sein, trat aber trotzdem ein
Die Chefetage lockte ihn schon
Hatte was zu sagen, verdiente viel Geld
Und fand, er hatte sich clever angestellt

Die Karriere knickte ab, als er fast oben war
Die Wende zerbrach sie kurz und klein
Warf sein Parteibuch weg, wie 'n vollgerotztes Tempotuch
War doch plötzlich 'n Klotz am Bein
Manch bösen Blick nahm er dafür in Kauf
Die alte Seilschaft fing ihn nun nicht mehr auf

Er kriegt den Blauen Brief, er ist schockiert
Das zu verkraften brauchte er lange
Das hätte er nie gedacht, fühlte sich unentbehrlich
Aber um ihn ist mir nicht bange
Bei solchen Leuten ist ja bekannt
Die kommen immer mit 'm Arsch an die Wand

Und ich fragte "Warum mußtest Du gehn?
Du hast doch Ahnung, hast da durchgesehn."
Und der sagte zu mir, wie zum Hohn:
"Ich war schon immer in Opposition!"
Ich sagte: "Halt bloß Dein Maul und glaube mir,
Wären alle so gewesen wie wir,
Wär in der Mauer jetzt noch nicht mal 'n Loch,
Stände das alte Monstrum immer noch!"

 

Ich häng an dir

Weißt du noch, beim ersten Mal?
Wo, weiß ich nicht mehr genau
Ich weiß nur noch, du warst steif wie 'n Brett
Und so richtig schön blau
Ich sah gleich, wir paßten zusammen
Wir waren fast untrennbar
Doch es war nichts für die Ewigkeit
Das war mir damals schon klar

Trotz allem, ich häng an dir
Und deshalb hängst du auch an mir
Mich von dir zu trennen, fällt mir so schwer
Doch jetzt muß eine Neue her

Ich ließ dich oft einfach fallen
Achtlos und ungeniert
Hab dich ein paar Mal angeschissen
Naßgemacht und beschmiert
Man sieht dir die Strapazen an
Du bist ganz blaß und so dünn
Ich laß dich lieber nur noch zu Hause
Trau mich mit dir nirgends mehr hin

Trotz allem, ich häng an dir
Und deshalb hängst du auch an mir
Mich von dir zu trennen, fällt mir so schwer
Doch jetzt muß eine Neue her

Heute hab ich zugeschlagen
Und mir 'ne Neue gesucht
Sie liegt auf meinem Bett bereit
Vom Konto abgebucht
Sie ist so fest und so griffig
Genau, wie ich sie will
Dich falte ich jetzt zusammen
Und dann ab in den Müll

Trotz allem, ich häng an dir
Und deshalb hängst du auch an mir
Mich von dir zu trennen, fiel mir so schwer
Aber tragen will ich dich nie mehr

 

Damit ist jetzt Schluß!

Du warst nächtelang verschwunden
Hatte dich überall gesucht
Hast dich wieder eingefunden
Und meine Krümelkackerei verflucht
Doch damit, Baby, ist jetzt Schluß!

Wenn sich die Partylöwen treffen
Bist du immer mittendrin
Verkappte Künstler, die nur bluffen
Labern sinnlos vor sich hin
Doch damit, Baby, ist jetzt Schluß!

Wir reden nicht darüber
Kein Wunder, daß es kracht
Die Tage werden trüber
Immer schwärzer wird die Nacht

Zwischen Tratsch und Klatschgeschichten
Gibts deine Mikrowellendiät
Hör ich von Idealgewichten
Bis sich mir der Magen dreht
Doch damit, Baby, ist jetzt Schluß!

Du siehst das alles locker
Das steckst du lächelnd weg
Für dich ist das kein Schocker
Suchst dir 'nen neuen Partyschreck
Doch damit, Baby, ist jetzt Schluß!

Wir reden nicht darüber
Kein Wunder, daß es kracht
Die Tage werden trüber
Immer schwärzer wird die Nacht

 

Spitzel-Lied

Manch guter Freund enttarnte sich schon
Hatte ausspioniert
Und ein bißchen denunziert
Für 'ne kleine Karriere als Lohn

Sie hatten Millionen Finger im Spiel
Natürlich im Staat
Aber auch mal gern privat
Doch gebracht hat es zum Glück nicht viel

Sie hatten Tausende Augen gerichtet
Auf dich und auf mich
Nach drüben und auf sich
Und sich selbst dabei sorgsam vernichtet

Sie hatten all ihre Ohren gespitzt
Bei dir und bei mir
Unterm Tisch, hinter der Tür
Aber was hat es ihnen genützt?

Schau bloß in ihr naives Gesicht
Mensch, das war nur gespielt
Nur mit Nullen gedealt
Und geschadet hätten sie alle nicht

 

Ungenutzte Sinne

Manchmal wäre ich am liebsten taub
Will all die Lügen nicht mehr hören
Falsche Versprechungen und Heuchelei
Könnten mich nicht mehr empören

Doch meine Sinne funktionieren
Sie registrieren
Ich müßte endlich reagieren
Auf all den Wahnsinn
Den ganzen Wahnsinn

Manchmal wünsche ich, ich wäre blind
Könnte nicht sehen, was passiert
Braune Scheiße fließt die Straßen lang
Das Volk erschauert fasziniert

Doch meine Sinne funktionieren
Sie registrieren
Ich müßte endlich reagieren

Manchmal wünsche ich, ich wär nicht stumm
Und könnte sagen was mich quält
Könnte schreien und mich entgegenstellen
Eine Stimme sein, die was zählt

Denn meine Sinne funktionieren
Sie registrieren
Ich müßte endlich reagieren
Auf all den Wahnsinn
Den ganzen Wahnsinn

 

Märchenzeit

Das Schneiderlein leer sieben Flaschen
Hänsel will die Hexe vernaschen
Der Teppich abgeschabt, unfähig zum Flug
Hab ich von dir noch immer nicht genug?
Der süße Brei ist breitgeschmiert
Man hat die Wiesen damit betoniert
Rumpelstilz hat seinen Namen vergessen
Bin ich noch immer auf dich versessen?

Märchenzeit ist vorbei
Mach mich auf, mach mich frei

Der Prinz im Brunnen hat sich verkühlt
Weil die Prinzessin nur noch Game-Boy spielt
Das Spieglein an der Wand schweigt still
Bist du wirklich alles was ich will?
Kein Musikant mehr im Räuberhaus
Der Esel spuckt nur noch Schuldscheine aus
Rotkäppchen kokelt im toten Wald
Bin ich noch immer in dich verknallt?

Märchenzeit ist vorbei
Mach mich auf, mach mich frei

Der Fischer hat seine Frau ertränkt
Aladin hat seine Lampe verschenkt
Die spuckte sowieso nur noch Rauch
Bist du noch immer alles was ich brauch?
Jeder der vierzig Räuber hat 'ne eigene Gang
Selbst Aschenputtel ist der Schuh zu eng
Die Meerjungfrau geht auf den Strich
Dreht sich bei mir immer noch alles um dich?

Märchenzeit ist vorbei
Mach mich auf, mach mich frei

 

Bleibt wo ihr seid!

Gieren, raffen und schmieren lassen
Den kleinen Leuten in die Taschen fassen
Fraktionsgehorsam statt Kompetenz
Residieren in Palästen
Fressen und Saufen nur vom Besten
Bauernschläue statt Intelligenz

Bleibt bloß wo ihr seid!
Bleibt uns von der Pelle!
Bleibt bloß wo ihr seid
Oder fahrt zur Hölle!

Den Arsch breitsitzen in den Aufsichtsräten
Erhöht euch fleißig die fetten Diäten!
Provinzkarrieristen im Größenwahn
Den Wählerwillen längst vergessen
Bei all den ganzen Privatinteressen
Weiße Westen auf der schiefen Bahn

Bleibt bloß wo ihr seid!
Bleibt uns von der Pelle!
Bleibt bloß wo ihr seid
Oder fahrt zur Hölle!

Wer wundert sich über Terroristen
Und ihre kleinen feinen Sprengstoffkisten?
Über frustrierte Polizisten
Autonome und Faschisten?
Wer wundert sich über 'n Pleitegeier
Oder über geschmissene Eier?
Die einzige Reaktion darauf:
Bodyguards spannen die Schirme auf

 

Schwarz-Rot-Geld 1990

Leistung zahlt sich endlich aus
Bunte Werbung vor dem Haus
Frohe Germanen überall
Zum Schnupperpreis der Mauerfall

Jung, dynamisch, selbstbewußt
Hüpft die Krawatte auf der Brust
Den Aktenkoffer in der Hand
So stürmt das Heer das Ostlerland

Abgewickelt, filetiert
Warteschleifen produziert
Und Onkel Birne sprach so schön:
"Es wird niemandem schlechter geh'n."

Endlich weiches Klopapier!
Endlich Coke und Büchsenbier!
Alle Freiheit dieser Welt!
Hißt die Fahne: Schwarz-Rot-Geld!

 

Werbung

Eingequetscht in der Straßenbahn
Schalt ich meinen Walkman an
Hör die Stimme meines Money-Man
Wunderbar, ich bin sein größter Fan

Bin ich zu Hause halt ich pausenlos
Die Fernseh-Fernbedienung auf dem Schoß
Wer putzt so sauber, daß man sich drin spiegeln kann?
Was ist gut für das Beste im Mann?

Ich sehe mir an
Was ich, wenn ich Kohle habe
Alles kaufen kann

Wenns um Geld geht, weiß ich wohin
Denn ich will so bleiben, wie ich bin
Was schmeckt uns allen so gut wie frischgepreßt?
Nichts ist unmöglich, darum Test the West!

Bis Sendeschluß
Weiß ich, was ich mir alles
Kaufen muß

Man sagt, ich sei zu blöd zum Scheißen
Zu doof, 'nen Eimer Wasser umzuschmeißen
Doch ich weiß, wer nie so wertvoll wie heute war
Was Katzen kaufen würden ist mir klar
Laß nur die wilde Frische von Limonen
An meine erogenen Zonen
Ich sag dir, was so mild ist zu junger Haut
Doch wer hat denn nun die Kokosnuß geklaut?

 

Altes Wrack

Grundlos auf deinem wilden Wasser
Ohne Hoffnung, ohne Ziel
Rettendes Ufer immer blasser
Schiffe versenken heißt dein Spiel

Konnte fast immer widerstehen
Ich bin ein altes Wrack
Sah schon so manchen untergehen
Ich bin ein altes Wrack

In den Strudeln deiner Augen
Dreht sich der Kompaß wie ein Rad
Mich schlingernd auf den Grund zu saugen
Wie es vor dir erst eine tat

Konnte fast immer widerstehen
Ich bin ein altes Wrack
Sah schon so manchen untergehen
Ich bin ein altes Wrack

Mein SOS verhallt im Raum
Himmelhoch des Wassers Pegel
Sturm peitscht fort der Wellen Schaum
Feige setze ich die Segel

Kann sein, daß ich am Fels zerschelle
Ich bin ein altes Wrack
Kann sein, mich verschluckt die nächste Welle
Ich bin ein altes Wrack

VierSechsZwei

Himmlisch oder verdammt
Frag mich nicht
VierSechsZwei
So gut
Phönix
Hau mich auf den Sack
Kopf hoch
Schönes Leben
Meine Gleise
Das Erste Gebot
Highway

Himmlisch oder verdammt

Sie sah mich an quer durch den Raum
Eingehüllt in einen Seidentraum
Allein zwischen all dem Kronleuchterglanz
Ein Tanz

Jetzt wartet sie an der Brücke auf mich
Den Mond im Rücken wiegt sie sich
Träumt von unserem verknüpften Geschick
Ein Glück?

Kein Entrinnen gibt es, kein Zurück
Wenn dich das Feuer entflammt
Manchmal reicht ein kurzer Augenblick
Himmlisch oder verdammt

Das Stroh zu Asche verwandelt geschwind
Den letzten Halm verweht der Wind
Nichts, woran ich noch Halt finden kann
Und dann?

Ich fühle mich wie ein verglühender Komet
Der auf seine letzte Reise geht
Wer schürt die Glut, erweckt neue Qual
Nächstes Mal?

Kein Entrinnen gibt es, kein Zurück
Wenn dich das Feuer entflammt
Manchmal reicht ein kurzer Augenblick
Himmlisch oder verdammt

Frag mich nicht

Streck mich auf der Holzbank aus
Warte auf den Bus nach Haus
Grüble über einem Buch
In dem ich nach der Botschaft such
Fisch ne Zeitung aus dem Müll
Dich ich gar nicht lesen will
Kein Mond, kein Stern, nur Laternenlicht
Kein Auto und kein Bus in Sicht

Im Dunkeln trommeln schwere Schuh
Ein fremder Typ kommt auf mich zu
Nimmt meine Hand, schüttelt her und hin
Und fragt mich plötzlich, wer ich bin
Die Frage trifft mich wie ein Schlag
Weg ist, was auf der Zunge lag
Da grinst er mir breit ins Gesicht
Die Antwort weiß ich bis heute nicht

Yeah, oh, yeah

Frag mich nicht
Frag mich nicht
Frag mich nicht nach mir

VierSechsZwei

Halte den Zettel in meiner Hand
Starre auf die schweinchenrosa Wand
Klemme die Tasche untern Arm
Der Raum ist voll und schön warm
Hinten am Fenster ist ein Plätzchen frei
Ich warte auf die Nummer VierSechsZwei

Zwei Hobbybastler labern laut
Wie man nen Motor auseinanderbaut
Das hübsche Mädchen hinten an der Tür
Wippt mit den Beinen und schaut kurz zu mir
Die andern starren aneinander vorbei
Ich warte auf die Nummer VierSechsZwei

Nur 18 Nummern noch, dann bin ich dran
Guck mir die bunten Prospekte an
Blauer Himmel und blaues Meer
Mein letzter Urlaub ist schon so lange her
Ein bißchen Südsee oder Mongolei
Und warten auf die Nummer VierSechsZwei

Wellen rauschen
Muscheln lauschen
Cocktail saufen
Schnickschnack kaufen
Untertauchen
in Höhlen krauchen
Sandburg bauen
braune Frauen

Ein Knall hat mich um den Traum gebracht
Meine Tasche ist vom Schoß gekracht
Verschlafen räum ich alles wieder ein
Ich seh mich um und bin jetzt fast allein
Es sieht so aus, als ob sich alle freun
Die nächste Nummer ist die VierSechsNeun


So gut

Hab meine Brille gut geputzt und gehe in mein Stamm-Café
Ich setz mich draußen an ein Tischchen, bestelle einen Sahne-Tee
Die Sonne grinst in meine Kanne, ich gucke, was da so vorbeiflaniert
Und dann wird mit messerscharfen Blicken alles strengstens selektiert

Da, zum Beispiel diese Schwarze in ihrem feuerroten Kleid
Die sieht eigentlich ganz nett aus, doch die Hüften - viel zu breit
Was kommt da Kleines angestöckelt? Die reicht mir gerade bis zum Bauch
Hat mir viel zu dicke Waden, und Pickel hat sie auch

Ich werd mir nicht den Hals verrenken
Nach Marie, Susanne oder Ruth
Ich habe mich nicht zu verschenken
Ich bin mir so gut
Ich bin mir so gut

Die mit dem gelben T-Shirt trägt ihre Haare viel zu bunt
Die mit den Silikongeschossen hat einen ekligen Hund
Die Blonde auf der andern Seite hängt lauernd auf dem Fensterbrett
Die am Tischchen gegenüber frißt Kuchen und ist schon so fett

Vor ein paar Wochen kam die Eine, auf den ersten Blick fand ich sie toll
Ich stand auf, wollte was sagen. Sie meinte, daß ich mich verpissen soll
So ging ich allein nach Haus, zog mir ein erhebendes Video rein
Danach war ich ganz zufrieden, träumte vom schönen Alleinesein

Ich werd mir nicht den Hals verrenken
Nach Marie, Susanne oder Ruth
Ich habe mich nicht zu verschenken
Ich bin mir so gut
Ich bin mir so gut

Morgen gehts in die nächste Runde, jemand würfelt und setzt meinen Stein
Vorm Spiegel zähl ich meine Haare, setze mir die Zahnprothese ein
Jemand gibt mir immer nur die Luschen, so krieg ich niemals einen Stich
Was soll ich auch mit all den Weibern?
Ich hab doch mich

Phönix

Donner krachen, Bäume spalten
Stürme toben hinter dir
Vor dir aber Grabesstille
Kalte Asche, Tod am Meer
Finsternis bringst du zum Atmen
Glatt verläßt der Pflock das Herz
Felsen nennen ihren Namen
Wo dein Flügel sie beschwärzt

Feuervogel, der du stiegest
Aus der Asche neu empor
Komm und breite deinen Atem
Über all das Krebsgeschwür
Laß nicht ab von deinem Drängen
Dich erlös und andere auch
Die Sonne legt sich dir zu Füßen
Über allem ruht der Rauch

Brenne, brenne ohne Pause
Merze aus der Pest Gestank
Flamme, bis Vulkane glühen
Nimm dafür der Welten Dank

Hau mich auf den Sack

Ich steh an der Maschine und werde nicht geschont
Am liebsten in der Nacht, damit es sich lohnt
Ich trinke literweise Kaffee und rauche wie ein Schlot
Und wenn die Schicht vorbei ist bin ich dreivierteltot

Ich geh nach Haus
Und haue mich n bißchen auf den Sack
Ich geh nach Haus und hau mich

Ich habe meine Freunde vom Boulettenverein
Wir gehen zu MäcPappig, hämmern uns die Börger rein
Das geht so lange, bis gar nichts mehr geht
Und jetzt ratet mal, wonach mir dann der Sinn steht

Ich geh nach Haus
Und haue mich n bißchen auf den Sack
Ich geh nach Haus und hau mich

Ich hatte mal ne Freundin, die hat ganz toll gekocht
Doch im Laufe der Zeit ging sie mir furchtbar auf den Docht
Jetzt laß ich außer Mama keine Frau mehr an mich ran
Denn die weiß ganz genau, womit sie mir ne Freude machen kann

Komm her mein Junge
Hau dich doch mal ein bißchen auf den Sack
Komm her mein Junge (Mama, ich komme!)
Hau dich doch mal ein bißchen auf den Sack
Komm her mein Junge (Mammammammamma, ich komme!)

Hau dich doch mal ein bißchen auf den Sack
Komm her mein Junge!

Kopf hoch

Mensch, Papa, was soll ich bloß noch machen
In dieser schwierigen Zeit
220 Bewerbungen geschrieben
Kein Job zu finden weit und breit
Mein Töchterlein, mach Dir keine Sorgen
Ich suche Dir was Ordentliches aus
Wie wärs mit ner Praktikantenstelle
Bei Mister President im Weißen Haus

Mensch, Papa, was soll bloß aus mir werden
Ich hab schon alle Bekannten gefragt
550 lockere Gespräche
Doch keiner hat mir zugesagt
Mein Kind, das werden wir schon machen
Ich denke, das ist gar nicht so schwer
Wir schicken Dich ne Woche nach Monaco
Und Du angelst Dir nen Millionär

Du weißt doch, die Welt steht allen offen
Ganz anders, als das früher war
Du kannst bis zum Ende hoffen
Kopf hoch! Alles klar?

Mensch, Papa, wozu hab ich nun mein Abi
Keine Perspektive in Sicht
Will Geld verdienen, auf eigenen Füßen stehen
Studieren will ich jetzt noch nicht
Ach, Mädel, Du machst mich langsam fertig
Willst Du, daß ich ne Krise krieg?
Wenn wirklich alle Stränge reißen
Geh zum Bund oder mach Politik

Du weißt doch, die Welt steht allen offen
Ganz anders, als das früher war
Du kannst bis zum Ende hoffen
Kopf hoch! Alles klar?

Schönes Leben

Der Alte sitzt vorm KaDeWe
Und sabbert müde vor sich hin
Leise fällt verseuchter Schnee
In seinen Hut und frißt darin
Du sagst: "Gibst Du dem was,
dreht der sich nur einen rein
Komm, wir kaufen ein!"

Paar Meter weiter kann man spielen
Schachteln und Kugel wirbeln hin und her
Du bist nur Einer von ziemlich Vielen
Auch dein Geld verschwindet auf Nimmerwiederkehr
Du sagst nur: "Scheiße,
Das passiert mir jedes Mal
Is ja auch egal!"

Abends gibst die große Fete
"Miss Nasses T-Shirt" sonnt sich im grellen Licht
Viel bunte Drinks für reichlich Knete
Verloren hat, wer als Erster zusammenbricht
Du sagst: "In letzter Zeit
Bleib ich immer am längsten stehn
Das Leben ist doch schön!"

Meine Gleise

Ich fahr auf meinen Gleisen
Und weiß doch nicht wohin
Mal geradeaus, mal in Kreisen
Weiß, daß ich richtig bin

Bin Flüchtling, bin ein Zigeuner
Nomade, Vagabund
Bin nur ein Tramp, ein Streuner
Herrenloser Hund

Such meinen Seelenfrieden
Rastlos und abgetrieben
Und geht mir nicht der Dampf aus
Dann finde ich auch mein Zuhaus

Ich bin noch immer auf Reisen
Meinem Traum auf der Spur
Auf unbekannten Gleisen
Auf Überlebenstour

Das Erste Gebot

Du glaubst doch, es hilft dir
Wenn du dauernd auf dem Teppich kniest
Du glaubst doch, es hilft dir
Wenn du gen Mekka ziehst
Du glaubst doch, es hilft dir
Dreimal täglich ein Gebet
Du glaubst doch, es hilft dir
Wenn man immer brav zur Beichte geht

Orthodoxe Serben, katholische Kroaten
Wollen Diener Gottes sein
Ägyptische Muslime, koptische Christen
Schlagen sich die Köpfe ein

Du glaubst doch, es hilft dir
Wenn du einen Gospel singst
Du glaubst doch, es hilft dir
Wenn du nen Schluck Messwein trinkst
Du glaubst doch, es hilft dir
Hungerst Du zum Ramadan
Du glaubst doch, es hilft dir
Rührst Du kein Frischfleisch an

Orthodoxe Serben, katholische Kroaten
Wollen Diener Gottes sein
Ägyptische Muslime, koptische Christen
Schlagen sich die Köpfe ein

Glaub, was du willst, es ist mir egal
Wenns dir hilft, nehm ichs in Kauf
Doch laß auch allen andern ihre Wahl
Drücke niemandem deinen Glauben auf

Das ist das Erste Gebot!

Highway

I'm riding on a highway
I don't know, where I go
But I feel it is the right way
And I go and I go

Come on riding on the highway
Stay with me, let us go
It is time to take the own way
Follow me, I follow you

Take, take your own way
Don't take the way home
Don't look back again
Come on and do what you can

I keep on riding on my highway
It's the way to the sun
It's the place I see the mountain
Where my heart will settle down